Gute Nacht.


Mein Mann kommt eben ins Schlafzimmer, er wird heute Nacht erfrieren. Das Fenster war bis eben offen. Jetzt ist es zu, deswegen werde ich ersticken. Und kommt jetzt nicht mit diesem Kompromissquatsch, jede Beziehung ist durch das Thema Lüften per se gefährdet. Von Anfang an. Weil immer beide leiden. Es gibt keine Mitte. Abwechseln macht keinen Sinn, dann kann sich der Körper auf nichts einstellen und leidet jede zweite Nacht umso mehr. Nichts macht Sinn, man kann dem Elend nicht entrinnen. Ich habe mir, kurz nachdem mein Mann und ich zusammengezogen waren und ich festgestellt hatte, dass er im letzten Leben ein afrikanisches Höhlentier war, eine Sommerbettdecke gekauft, hauchdünn mit trotzdem Flausch drin. Es hilft nichts, ich ersticke nachts bei geschlossenem Fenster. Mein Mann hat auch eine neue Bettdecke, Ihr ahnt es, genau, Winter mit extra Flausch. Er hält mich für einen reinkarnierten Pinguin. Pinguine und afrikanische Höhlentiere können nicht zusammen leben, so viel steht fest, es muss mit dem Tod enden.

Ich sags schonmal, es gibt keine Lösung, keine befriedigende, nur Annäherungen. Zum Beispiel die, dass das Fenster zu bleibt und der Pinguin unterm Sauerstoffzelt nächtigt. Oder das Fenster bleibt offen und das afrikanische Höhlentier schläft mit Daunenbettpuschen und Nickianzug mit Kapuze.

Obwohl… das ist es! Und ich hab doch gleich eine schöne Idee für ein Weihnachtsgeschenk! Yeah! Wenn sich alle unlösbaren Probleme so einfach lösen ließen. Na dann, gute Nacht.

2 Gedanken zu „Gute Nacht.

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